RWTH Aachen University - Aachener Biologie und Biotechnologie

Aussteller Woche der Umwelt 2024

Phosphate aus nachwachsenden Rohstoffen für eine gesicherte und nachhaltige Lebensmittelproduktion

Phosphat ist ein essenzieller Nährstoff in der Tier- und Pflanzenzucht, der ausschließlich aus Erzen gewonnen wird.
An der RWTH Aachen entwickelten der Lehrstuhl für Biotechnologie und das Institut für angewandte Mikrobiologie ein nachhaltiges Verfahren, das Phosphate für die Lebensmittelindustrie aus nachwachsenden Rohstoffen recycelt und valorisiert. Der zweistufige biotechnologische Prozess zur Herstellung von Bio-Polyphosphaten besteht aus der enzymatischen Phosphat-Extraktion aus Reststoffströmen der Lebensmittelherstellung, gekoppelt an die Biotransformation zum hochwertigen Lebensmittelzusatzstoff Polyphosphat in Hefen.
Dieser Prozess wurde mit dem NRW Innovationspreis ausgezeichnet. Alleinstellungsmerkmal ist, dass die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellten Bio-Polyphosphate als Zusatzstoff für die Lebensmittelherstellung den konventionell hergestellten überlegen sind. Zahlreiche Biomassen, wie entölte Samen und Kleien, die lokal als Nebenprodukt der Mehl- und Ölherstellung anfallen, können für die Bio-Phosphat-Herstellung verwendet werden und bieten eine nachhaltige Quelle für die Phosphat-Rückgewinnung. Die Valorisierung der Rohstoffe zu Wertstoffen wie Bio-Polyphosphat wird erreicht. Darüber hinaus entstehen phosphatreduzierte Futterbestandteile, die einen Mehrwert in der Tierernährung aufweisen. Neue Wertschöpfungsketten entstehen und verknüpfen produzierende Industrien.
Die entwickelte Bio-Phosphat-Herstellung trägt signifikant zur Lebensmittelproduktion in einer Phosphat-Kreislaufwirtschaft bei und bietet eine wegweisende Lösung für den nachhaltigen Umgang mit der Ressource.

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